Vor etwa einem Monat wurde in Athen das sogenannte Philia-Forum ausgetragen.
Dabei waren neben dem Gastgeber Vertreter aus Zypern, Saudi-Arabien, Bahrain, den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie Ägypten anwesend, ein französischer Kollege wurde zugeschaltet. Das bestimmende Thema dürfte dabei weniger die Philia, die Freundschaft, gewesen sein, als vielmehr jenes Land, welches mittlerweile von mehr und mehr Staaten als Bedrohung wahrgenommen wird: die Türkei.
Griechenland, Zypern und Israel, welches wohl aufgrund der arabischen Präsenz am Treffen selbst nicht teilgenommen hat, arbeiten im Energiesektor bereits eng zusammen und versuchen, Ägypten mit einzubeziehen. Ob dies gelingen wird ist jedoch fraglich, gab es doch von dortiger Seite jüngst wieder vermehrt Gespräche mit Ankara.
Die arabischen Nationen Saudi-Arabien, die VAE sowie Bahrain sehen die Türkei mittlerweile als eine der größten Herausforderungen, und dies betrifft sowohl geopolitische als auch ideologische Aspekte, beansprucht Erdogan doch die Führerschaft innerhalb der sunnitisch-muslimischen Welt für sich.
Und Frankreich liegt ohnehin immer im Streit mit der Türkei, welche dessen traditionellen Hegemonieanspruch im östlichen Mittelmeer infrage stellt. Dies entlädt sich dann in periodischen Auseinandersetzungen, sei es um Mohammed-Karikaturen in französischen Magazinen oder die Deklarierung der Massaker an Armenier, welche die Osmanen im Laufe des Ersten Weltkriegs begangen, als Genozid.
Offenbar ist vielen Staaten der Region an einer vertieften Zusammenarbeit gelegen, um den türkischen Ansprüchen entgegen zu wirken.