Die Coronakrise hat allen Menschen auf der Welt eine Klärung ihres Verhältnisses zu ihrem jeweiligen Staat ausgelöst. Ob man diesem nun ablehnend, wohlgesonnen, gleichgültig oder feindselig gegenübersteht, angesichts des globalen Ringens mit der selben Herausforderung dürfte jedem, der politisch denkt, seine Position zu diesem Thema deutlicher als zuvor bewusst sein. Damit wird ein Periode eingeleitet, welche eine globale Auseinandersetzung mit diesem Thema darstellen wird, in jedem Land auf seine Weise.
Die staatlichen Möglichkeiten, den Bürger (oder Untertan) zu kontrollieren und in seine Richtung zu lenken, sind heute größer als zu jedem vorherigen Zeitpunkt der Geschichte. Angesichts der potenziell allumfassenden Spionagemöglichkeiten, der künstlichen Intelligenz und digitalen Währungen ist der gläserne Bürger längst Realität. Jedoch, und besonders seit Corona, suchen Menschen nach Wegen, diese Mechanismen zu umgehen und sich ein Stück weit Autarkie zu verschaffen. Derzeit findet ein Wettlauf zwischen beiden Seiten statt, Corona hat diesen in die Öffentlichkeit gehievt und die Fronten sich formieren lassen, und der rasante Fortschritt in der Digitalisierung wird das letzte Puzzlestück zum Auftakt einer jahrelangen Phase gesellschaftlicher Unruhen.
Sollte kein umfassender Krieg beginnen zwischen großen Mächten, welcher jedoch möglich ist und die Waage eindeutig in Richtung Staat verschieben würde, wird unser Jahrzehnt geprägt sein von innerstaatlichen Konflikten. Dabei dürfte kaum ein Land verschont bleiben und sicher keine der drei großen Mächte und auch nicht die EU.
Die Aufrechterhaltung der inneren Sicherheit wird für alle Staaten die oberste Priorität einnehmen.