Kämpfe im Sahel

Während die Situation an den West- und Ostküsten des Sahels bereits seit Anfang des Jahres von neuen Kämpfen gebeutelt wird, sind diese in den letzten Wochen auch in den zentralafrikanischen Regionen zunehmend eskaliert.

Neben den Dauerunruhen in Mali, im Niger und den Gebieten unter Einfluss der Boko Haram haben sich die Kämpfe nun auch im Tschad intensiviert. Nach verschiedenen Medienberichten ziehen Rebellen der FARC-Gruppe von Libyen aus Richtung Süden in Richtung der tschadischen Hauptstadt N´Djamena, welche in der Nähe des Tschadsees liegt. Begonnen hat dieser Feldzug am Tag der Präsidentenwahl am 11. April, bei welchen der Langzeitpräsident Idriss Déby mit großer Mehrheit wiedergewählt wurde, wobei die FARC seine Absetzung als Ziel ihrer Bewegung angeben. Déby selbst ist seit 1991 Präsident des Landes und damals ebenfalls durch einen Feldzug in die Hauptstadt an die Macht gelangt. Solche Rebellenzüge Richtung N´Djamena kommen öfter vor und häufig wird eine Regierung auf diese Weise abgesetzt und eine neue eingerichtet. Allerdings war die Unzufriedenheit mit Präsident Déby in letzter Zeit gewachsen.

Außenpolitisch nimmt der Tschad in der Region eine wichtige Rolle ein und gilt als engster Verbündeter Frankreichs in der Sahelzone. So übernehmen sie wichtige Aufgaben im Kampf gegen verschiedene Islamistengruppen und bei der Kontrolle von Flüchtlingsbewegungen Richtung Europa. Auch ist er unter Déby häufig involviert in die Machtkämpfe seiner Nachbarstaaten, etwa der Zentralafrikanischen Republik und der Darfur-Region im Sudan.

Für Frankreich, welches die Regierung durch seine Luftwaffe unterstützt, wäre ein Fall von Déby ein schwerer Schlag für ihre gesamte Sahelstrategie und würde auch den gesamteuropäischen Einfluss auf die Region schwächen.

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