Das Problem an dieser Taktik der USA besteht darin, dass die Zielländer dieser Politik umgehend nach alternativen Möglichkeiten suchen, ihren Handel trotz dieser Einschränkungen weiter zu verfolgen. Durch die harte Gangart der USA wurden diese Lösungen in vielen Fällen auch sehr schnell gefunden und unterminieren nun das US-dominierte globale Handelssystem.
Allen voran China versucht derzeit an allen Ecken und Enden, neue Systeme aufzubauen. Dazu zählt der Zahlungsverkehr mit Ländern wie Nordkorea oder dem Iran über Bitcoins oder andere Kryptowährungen. Zudem versucht das Land in immer stärkerem Maße, eigene Standarts im internationalen Handel durchzusetzen, insbesondere in den Gebieten, welche an der Belt and Road Initiative angeschlossen sind.
Auch gegenüber dem Iran, mit welchem China jüngst ein Abkommen über bestimmte Handelsbestimmungen abgeschlossen hat, verwendet das Land solche Taktiken. So wurde extra für den chinesisch-iranischen Handel die Chuxin Bank gegründet. Damit haben beide Länder eine Möglichkeit geschaffen, das US-kontrollierte SWIFT-Bezahlsystem zu umgehen. Ähnliche Versuche haben auch die europäischen Staaten unternommen, welche bei ihrem Versuch, die von den USA erhobenen Sanktionen gegenüber Unternehmen, welche mit dem Iran Handel treiben, zu umgehen.
Grundsätzlich wurde die Taktik des maximalen Drucks zu einem falschen Zeitpunkt gewählt. Wäre sie vor 20 Jahren angewendet worden, so hätten die USA noch über die Möglichkeiten verfügt, ihren Willen global durchzusetzen. Nun allerdings, mit China als aufstrebender Macht und den stets voneinander abweichenden Strategien und Ansichten der einzelnen US-Präsidenten, haben genügend andere Länder die Fähigkeiten, dem Druck der USA standzuhalten und dabei noch ihre eigene Position auszubauen.
So jedoch hat sie nur zu einer Schwächung der USA geführt.