Als der Nationalismus als Ideologie im 19. Jahrhundert an Bedeutung gewann, verstanden sich viele ihrer Vertreter als Kämpfer für die Freiheit.
Die Ausgangslage war das aristokratisch geprägte Europa der Erbmonarchien, verbunden mit den Resten der Feudalherrschaft und dem Siegeszug des Kapitalismus. Die Aristokraten waren dabei nicht übermäßig stark an ihre Nation oder das Volk gebunden. Geheiratet wurde innerhalb des Standes, und dieser lag verstreut auf dem gesamten Kontinent. Dies sorgte lange für einen gewissen Ausgleich in der Kriegsführung, da keine Seite einen Krieg bis zum Letzten eskalieren lassen wollte, anders als später bei den Napoleonischen- und den Weltkriegen.
Innerhalb dieser Welt lag das Potenzial zur Freiheit im Volk, welche sich politisch organisieren und dadurch gerechte Verhältnisse schaffen kann. Die Nation war dabei sowohl notwendige Bedingung als auch Sehnsuchtsort dieses Freiheitskampfes.
Wie stellt sich im Vergleich dazu die heutige Situation dar?
Kurz gesagt, sehr ähnlich.
Die wenigsten Institutionen der Europäischen Union können heute noch ernsthaft das Prädikat der demokratischen Legitimation für sich beanspruchen. Warum ausgerechnet von der Leyen zur Kommissionspräsidentin gewählt wurde war schon früh den Deutschen, mittlerweile der ganzen Welt ein Wunder. Weder wurde sie gewählt, noch verfügt sie auch nur annähernd über die notwendigen Qualifikationen. Die EZB wird geführt wie ein Privatunternehmen, und welchen Schaden ihre Geldpolitik anrichtet dürften mehr und mehr Europäer bemerken. Und wie heißt noch mal Ihr Abgeordneter im Straßburger Parlament?
Sollte sich die Europäische Union nicht bald in der Lage sehen, ihren Bürgern eine adäquate Legitimation für ihr Handeln zu liefern, wird der Kampf der Freiheit gegen sie geführt werden.