In dem aufkommenden Kalten Krieg zwischen den USA und China wird Südamerika wohl wieder eine größere Rolle spielen als zuletzt.
Die westlichen Länder haben mehrere Ansätze getestet, einige der Staaten zu strategischen Partnern zu machen. So hatte Trump während seiner Amtszeit die Idee vorgebracht, Brasilien in die NATO aufzunehmen. Der Vorschlag fand jedoch keinen allzu breiten Wiederhall und verpuffte schließlich. Dies war auch der weit verbreiteten Skepsis im Westen gegenüber Präsident Bolsonaro geschuldet. Heute versucht Biden stattdessen, mithilfe der Quad-Staaten, neben den USA noch Japan, Australien und Indien, eine neue Allianz als Gegengewicht zu China auszubauen.
Aufgrund der geographischen Nähe zu den USA wird China kaum der Versuchung widerstehen können, ähnlich wie die Sowjetunion zu Zeiten ihres Kalten Krieges, nach Verbündeten in der Region zu schauen. Dabei sind Länder wie Ecuador und Venezuela derzeit besonders interessant, sehen sich doch beide, wenn im Falle Ecuadors auch nur bis zu einem gewissen Grad, nicht als Teil der US-amerikanischen Einflusssphäre. Im Gegensatz zur UDSSR liegt der Fokus Chinas bisher eindeutig auf einer ökonomischen Einflussnahme, welche sie in weiten Teilen der Welt auszubauen suchen.
Das weite Teile des Kontinents deutlich zu einer der beiden Mächte neigen jedenfalls ist derzeit nicht abzusehen.