Die neue Inflation

Die Wirtschaftskrise, welche durch Corona ausgelöst wurde, macht derzeit allen Ländern auf der Welt zu schaffen. Erstaunlicherweise scheinen aber auch die Gegenmaßnahmen, welche die Staaten anwenden, immerzu die gleichen zu sein: eine Menge Geld drucken.

In der Eurozone spiegelt sich diese Vorgehensweise darin wieder, dass die Geldmenge, welche sich im Umlauf befindet, seit 2009 um etwa 54% erhöht hat, während das Bruttoinlandsprodukt im selben Zeitraum nur 22% zulegen konnte. Dabei sind noch nicht die Rückgänge in der Produktion berücksichtigt, welche in den südeuropäischen Eurostaaten bis heute nicht annähernd wieder das Niveau von 2008 erreichen. Dazu dürften die neuen EU-Haushalte, welche vorerst bis 2016 begrenzt sind, diese Geldmenge noch weiter steigen lassen. Sollte es insbesondere den Mittelmeeranrainern nicht gelingen, ihre Wirtschaftssysteme zu reformieren, wird auch kein entsprechender Gegenwert für das neue Geld geschaffen.

In den USA ist die Entwicklung ähnlich. So ist die Größe der Geldmenge M1, sprich die Menge des sich real in Umlauf befindlichen Geldes, von etwa 4 Billionen Dollar vor der Coronakrise innerhalb von einem Jahr auf 16 Billionen Dollar hochgeschossen. Dieser Wert dürfte, ebenfalls wie in der Eurozone, durch umfassende Finanzpakete seitens der Regierung auch in den nächsten Jahren noch kräftig steigen.

Die neuen Zahlen sowohl aus dem Euroraum als auch aus den USA, und nebenbei noch bei einer Reihe weiterer Staaten, deuten auf eine neue Phase der Inflation, welche wohl über einen längeren Zeitraum andauern wird.

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